|~*~] allein zu zweit. > Chuck & Serena < |~*~|

Chuck stand in dem Schatten einer stämmigen Eiche. Die Sonne ging gerade unter und färbte Manhattans Skyline orange-violett. Gewöhnlicherweise hätte er sich zu dieser Tageszeit auch nicht in einem Park aufgehalten, aber er hatte eine Mailboxnachricht von seiner 'Schwester' erhalten und die Familienpflicht schien dringend zu sein.
Serena hatte während dieser kurzen Nachricht sehr aufgelöst geklungen. Es hatte zwar nicht unbedingt sein Herz zum Schmelzen gebracht, aber sein Interesse geweckt.
Blair hatte es geschafft, dass Georgina in eine Besserungsanstalt gesteckt worden war, zwar ohne ihn, aber äußerst erfolgreich.
Was zehrte dann noch am Glück seiner zukünftigen Stiefschwester?
Hatte der Humphreyjunge es endgültig vergeigt?
Nachdenklich versuchte er S irgendwo im Park auszumachen, wenn sie in 5 Minuten immernoch nicht auftauchte, würde er sie wohl anrufen müssen.
Chuck Bass liess man nicht unter einer Eiche im Park stehen, während gerade seine Lieblingstageszeit begann.

Serena hatte Chuck eine Nachricht geschickt. Dan hatte sich gerade von ihr getrennt. Tränen liefen ihr über die Wange. Was hatte sie falsch gemacht? Sie wollte ihn ja nur schützen. Serena steckte das Handy in ihre Tasche und machte sich auf den Weg. Sie musste unbedingt mit jemanden reden. Mit Nate wollte sie nicht und Blair war nicht zu Hause gewesen. Da kam nur Chuck in frage.
Wenig später lief sie auf Chuck zu. Er stand im Schatten einer stämmigen Eiche. Er hatte sie noch nicht gesehen. Sie seufzte und wischte sich ihre Tränen weg. Dann war sie auch schon bei Chuck. "Hey" Sie schaute in seine Augen.

Chuck schreckte auf, als er bemerkte dass Serena gerade auf ihn zuging und ihm sogar schon ziemlich nahe war.
Sie sah ziemlich fertig aus. Auf ihren Wangen war eindeutig die Spur getrockneter Tränen zu erkennen.
Chucks Verdacht war also bestätigt. Humphrey.
Aber er hielt lieber den Mund und erwiderte Serenas Blick.
Chucks eigener Blick war unlesbar, nicht verständnisvoll, nicht allzu mitleidig. Aber er zeigte dem Mädchen, dass er da war.
Vorsichtigt legte er eine Hand auf ihre Schulter.
"Was ist los?" fragte er nachdrücklich und würde keine Ausreden zulassen.

Als Chuck fragte was los sei, bekam Serena wieder Tränen. Sie verschränkte die Arme vor der Brust. "Dan hat mit mir schluss gemacht, weil ich ihn angelogen habe. Aber nur weil ich ihn schützen wollte. Und er glaubt es mir nicht. Du weisst doch was mit Gorgina passiert ist." Serena war wütend und traurig zu gleich. Wütend weil sie so dumm war und Dan angelogen hatte und traurig, weil er ihr nicht glaubte und nun schluss gemacht hatte. Serena setzte sich auf eine Bank die in der Nähe der Eiche stand. "Ich weiss das war falsch, was ich gemacht habe, aber er muss es doch verstehen, dass ich ihn dabei schützen wollte. Du weisst doch wie Gorgina ist." Serena war ausser sich. Erst jetzt bemerkte sie dass Chuck bist jetzt gar nichts gesagt hatte. Serena fasste sich an den Kopf. "Ich weiss nicht mehr weiter, du musst mir helfen Chuck." Flehend schaute sie ihn an.

Als Serena wieder die Tränen kamen zog Chuck seine Hand zurück.
Die hübsche Blonde (die durch den Schmerz in ihren Augen nur umso hübscher wirkte) hatte einen Redeschwall und Chuck versuchte geduldig ihm zu folgen.
Mit solchen Problemen kam sie also tatsächlich zu ihm.
Nach ihrem letzten Satz entstand eine kurze Stille.
Chuck seufzte und setzte sich zu ihr.
"Ich kann dir nicht helfen. Ich kann dir nur sagen: dann vergiss ihn."
Er sah sie ernst an.
" Geliebte Schwester, du bist eine Prinzessin. Und Daniel Humphrey ist kein Prinz. Und noch dazu ist er wahnsinnig begriffsstutzig. Diese Aktion muss dir doch gezeigt haben, dass ihr einfach nicht zusammenpasst."
Den letzten Satz betonte er sanft, treffen würde er sie sowieso.
Aber er war Chuck Bass, er war ehrlich, auch zu weinenden Mädchen.

Serena schaute ihn wütend an. "Spinnst du eigentlich? Ich kann ihn nicht einfach vergessen. Ich habe ihn geliebt und liebe ihn immer noch. Aber wieso sag ich dass eigentlich dir? Du machst ja mit den Frauen was du willst." Sie holte kurz Luft, dann sprach sie weiter: "Und ausserdem war Dan der erste Mann, mit dem ich zusammen sein wollte. Aber das verstehst du ja nicht." Serena stand auf. "Aber danke dass du Zeit für mich hattest." Sie wusste dass Chuck kaltherzig war, das war er schon immer. Und sie wusste immer noch nicht warum sie zu ihm gegangen war. Geholfen hatte das Gespräch nicht. Aber was hatte sie gedacht? Dass er sie trösten würde? Nein, so war Chuck nicht. Klar, sie hätte zu Blair gehen können, aber die war mit ihrer Mutter unterwegs. Also war sie hier bei Chuck gelandet. "Du weisst dass das nicht gerade hilft, was du gerade gesagt hast." Serena drehte sich zu Chuck um.

Jetzt wurde seine 'Schwester' richtig wütend. Was zu erwarten gewesen war.
Oder ein noch heftigerer Heulkrampf.
Ihre unverholene Wut stachelte ihn an. Als sie aufstand und gehen wollte, stzand er reflexartig auch auf.
"Ich weiß sehr wohl wie das ist." presste er hervor und klang genauso wütend wie sie und sah kurz danach auf den Boden.
Nein, das war ein Thema über das er jetzt nicht nachdenken wollte und der Satz war über seine Lippen gekommen, ohne dass er es wollte.
Er wusste, wie Liebe wehtun konnte. Bei dem Gedanken wurde ihm beinahe übel.
Er verscheuchte das Bild von Blair aus seinem Kopf, wie er sie zuletzt zurückgelassen und mit dem Pferd seines Vaters verglichen hatte.
Chuck hätte Serena gehen lassen, aber sie drehte sich noch einmal um.
Er lief zu ihr, um es nicht wie eine Szene aussehen zu lassen, damit es morgen nicht auf Gossip Girl stand.
"Ich weiß." meinte er, wieder mit Nachdruck und sah sie an.
Jetzt war zum ersten Mal ein Hauch von Mitleid in seinem Blick zu lesen.
"Er hat dich nicht verdient...vielleicht solltest du das wirklich einsehen. Hör auf mir wegzulaufen, schau der Realität ins Auge."

Serena bekam wieder Tränen aber nicht mehr so viele wie vorher. "Ich kann es einfach nicht glauben, dass Dan mit mir schluss gemacht hat." Als Chuck auch wütend wurde, sah sie ihn zuerst geschockt an. Dann sah sie dass er auf den Boden schaute. Am besten sie würde ihn nicht danach ansprechen. Als er auf sie zukam und ihr in die Augen schaute, erwiderte sie seinen Blick. Und sie sah den Blick von Mitleid in seinen Augen. Fragend schaute sie ihn an. "Chuck was ist los? Ich heule hier nur von mir herum und dabei hast du selber auch Sorgen. Sag mir bitte was los ist." Serena würde nicht locker lassen. Am besten er sagte es ihr oder er konnte sich auf etwas gefasst machen. Sie verschränkte die Arme. "Ich weiss dass du nicht gerne über dich redest, aber bitte sag mir was los ist, damit ich dir helfen kann. Du hast mir geholfen und jetzt helfe ich dir." Dabei kam ihr wieder Dan in den Sinn. Sie musste ihn vergessen. Das war wahrscheinlich besser so. Klar, sie würden sich immer wieder sehen. Sie würden sich in der Schule sehen, sie würden sich über den Weg laufen oder einfach in einem Chafe oder so sehen. Serena schüttelte den Kopf und lässt die Gedanken verschweifen. Dann sah sie Chuck wieder an.

Serena bemerkte das Mitleid in seinen Augen.
Trotzig wandte er sich ab. Auch das noch!
Er wollte nicht darüber reden. Er wollte nichteinmal daran denken!
Chuck sah sie wieder an und bemerkte ihren fragenden Blick.
"Nichts ist los." meinte er giftig und merkte, dass sie sobald wohl nicht locker lassen würde, denn sie verschränkte die Arme.
"Gerade hast du noch gesagt, dass es dir nicht gerade hilft was ich sage."
Er begann loszulaufen und starrte sich irgendwo im Park fest.
Serena würde schon neben ihm herlaufen.
"Blair..." begann er den Satz, unterbrach ihn aber wieder.
Was tat er da?! Wenn er S seine Gefühle offenbarte würde sie es Blair erzählen, oder eine dumme Verkupplungsaktion starten.
Trotzsig biss er sich auf die Unterlippe und meinte schnell: "Ist bestimmt wieder zuhause, probier doch sie anzurufen."

Serena lief neben ihm her als er loslief. Als er dann Blair sagte, wusste sie was er meinte. Denn Blair hatte es ihr ja schon gesagt, dass sie ein Verhältnis hatten. Bestimmt vermisste er sie. Doch dann sagte er dass sie Blair anrufen sollte, denn sie war bestimmt schon zu Hause. Serena wusste dass sie nichts mehr von ihm erfahren werde. Sie seufzte. "okay, ich probiere es mal." Sie nahm ihr Handy aus der Tasche und probierte Blair zu erreichen. Doch sie nahm nicht ab. Serena wurde ein bisschen wütend. Jetzt brauchte sie ihre beste Freundin unbedingt. Und wo war sie? Nicht da!!! Sie sah Chuck an. "Sie ist nicht zu Hause. Sie nimmt nicht ab." Serena schmiss das Handy in die Tasche. Ja man konnte schmeissen sagen, denn sie war wirklich wütend auf Blair.

Chuck zermarterte sein plötzlicher Gefühlsanfall immernoch das Hirn, als Serena sich tatsächlich ablenken liess und ihre Freundin anrief.
Er beobachtete, wie ihr blondes Haar sich vom Wind ergreifen liess, als sie emotional wie immer, versuchte Blair zu erreichen.
Das lenkte ihn ab. So viel Naivität. Er grinste wieder leicht und wandte sich zu ihr.
"Hmm schade...Dann musst du wohl den Abend mit mir verbringen...Lust zu feiern?"
Er lächelte etwas aufmunternder und legte seiner 'Schwester' erneut eine Hand auf die Schulter.
"Vielleicht solltest du dich ablenken, statt deinem Bettelknaben nachzutrauern."
Er versuchte sich eine Art des Feierns vorzustellen, die S davon abhielt ihn wieder nach Blair zu fragen. Dann dachte er an harte Drogen.
Aber wahrscheinlich war das nicht das richtige Mittel, um sie wieder aufzubauen, nachdem ihr traumatischstes und gerade wieder aufgearbeitetes Erlebnis mit Koks zusammenhing.

Als Chuck nähre zu ihr kam und sie fragte, ob sie mit ihmd en Abend feiern möchte, verzog sie das Gesicht. "sicher nicht." Sie schüttelte die Hand ab,die Chuck ihr ein paar Sekunden vorher auf die Schulter gelegt hatte. Sie schaute Chuck in die Augen. "Wenn du mit Ablenken, mein früheres Ich meinst, dann vergiss es!!!" Serena wante sich ein bisschen von Chuck ab. Sie wusste ja wie er war. Partys, Drogen und Alkohol gehörten auch zu seinem Leben. Ihr Leben hatte nichts mehr mit diesen Sachen zu tun, im Gegenteil, sie war ein neuer Mensch geworden. Eine neue Serena!!! "Du kannst ja in dein Club gehen und ein paar Mädchen angeln. Aber mit mir wirst du den Abend nicht verbringen "Brüderchen"." Sie drehte sich um. In diesem Moment kam ein Windstoss und ihre Haare wehten nach hinten. "Wir sehen uns morgen, Chuck."

Chuck verzog das Gesicht. Ihm war ja klar, dass Serena sich geändert hatte...aber war Feiern nicht die beste Art sich abzulenken?
Er sah wie millionen von Gedanken durch das blonde Köpfchen jagten.
Was hatte sie sich denn gedacht? Das er einen Eisbecher und 'Frühstück bei Tifannys' mitbringen würde und sie sich dann zu zweit auf dem Sofa in eine Decke hüllen würden?
Er war doch nicht Blair die zweite. Unweigerlich dachte er an Blair, wie sie solche Dinge tat, unbeschwerter, als er sie je erlebt hatte.
Der Gedanke versetzte ihm einen unangenehmen Stich, und er schüttelte kurz den Kopf, um auch diesen Gedanken abzuschütteln.
Er starrte Serena an, die ihm gerade empfohl den Abend in weiblicher Begleitung im Club zu verbringen. Und ja, das würde er tun.
Mit einem namenlosen Mädchen, dass er noch vor dem Frühstück wegschicken würde.
"Bis Morgen, Schwesterchen."
Er wandte sich ebenfalls ab und liess sie stehen. Der Abend sollte schließlich noch spannend werden.
Spannend. Wie jeder andere.